Quelle: www.br.de
Dokumentarspiel, 90 Minuten
Deutschland im Sommer 1932. Der rechtextreme Franz von Papen wird von
Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt und führt
ein sogenanntes Präsidialkabinett an. Seit 1930 regieren solche
Kabinette die Weimarer Republik. Das Parlament ist hierbei durch einen
Webfehler der Verfassung (den Artikel 48) weitgehend außer Kraft
gesetzt. Kanzler und Reichspräsident, der ersteren ernennt und entlässt,
das Parlament auflösen, ja sogar den Notstand ausrufen kann, sind
Gegner der Demokratie und steuern auf eine totale Diktatur zu.
Hitler, der seine bis 1928 erfolglose Partei bei den Wahlen dieses
Sommers zur stärksten Partei gemacht hat, beansprucht diese Diktatur für
sich. Einflussreiche Wirtschaftsführer bevorzugen zunächst Papen, aber
auch Hitler genießt in diesen zum Teil konkurrierenden Kreisen hohes
Ansehen. Finanziell unterstützt wird er von diesen schon lange. Doch
Hitler ist aus früheren Putschversuchen klar, dass er ohne die
Reichswehr und ohne Massenbasis nicht an die Macht kommen kann. Er
verbündet sich zeitweilig mit Papen und sagt ihm Unterstützung zu.
Dieser hebt deswegen das Verbot von SA und SS auf. Die bringen den
Terror auf die Straße und liefern sich blutige Straßenschlachten mit der
KPD.
Dies wiederum ist für Papen Anlass die Preußische Regierung, die sich
noch in SPD-Hand befindet, verfassungswidrig aufzulösen. Die SPD leistet
keinen Widerstand, obwohl ihr der Preußische Polizeiapparat untersteht.
Kanzler Papen und das Parlament blockieren sich gegenseitig. Ein für
den Kanzler katastrophales Misstrauensvotum führt zu Neuwahlen im
November 1932. Doch die NSDAP verliert zahlreiche Stimmen und scheint
schon auf dem absteigenden Ast. Hitler, Goebbels, Göring und Himmler
resignieren. Papen muss gehen. An seine Stelle tritt der bisherige
Reichswehrmeister Kurt von Schleicher, der die NSDAP und seinen “linken”
Flügel unter Gregor Straßer für seine Zwecke gewinnen möchte und eine
Querfront auch mit den Gewerkschaften plant. Doch Straßer hat nicht den
Mut gegen Hitler zu rebellieren. Er zieht sich aus der Politik zurück.
Mehrfach versucht Hitler sich von Hindenburg zum Reichskanzler ernennen
zu lassen. Doch der lehnt immer wieder ab. Als Schleicher mafiöse
Strukturen bei den ostelbischen Großgrundbesitzern aufdeckt und Land
verteilen will, entlässt ihn Hindenburg. Aufgrund eines Bündnisses
zwischen Papen, anderen rechten Kreisen und Hofschranzen um Hindenburg,
gelingt es schließlich Hindenburgs Vorbehalte gegen Hitler zu
überwinden. Der wird Kanzler und schafft es binnen eines Jahres eine
brutale faschistische Diktatur aufzubauen. Im Juni 1934 lässt er seinen
Mitkämpfer Röhm und seine Gegener Straßer und Schleicher ermorden.
Der Weg in die größten Verbrechen des 20. Jahrhunderts ist beschritten.
Quelle: www.tellux.tv