Das Plattencover des neuen Albums von Tim Lehnert, “3 Flights Up”
Die Deutschrockband Pan, die Jazz-Rock-Formation Komedto
und das Unplugged-Projekt Ludwig und Co. als wären drei Bands nicht
schon genug, wandelt Tim Lehnert nun bereits zum zweiten Mal auf
Solopfaden. Am Donnerstag erschien das zweite Album des Zwickauers mit
dem Titel 3 Flights up.
Rückersdorf. Darauf
enthalten sind acht Songs aus der Feder des Multi-Instrumentalisten.
Etwa ein Jahr dauerte die Produktion der CD, deren Fertigstellung
gestern im Aufnahmestudio in Rückersdorf gefeiert wurde. “Die Aufnahmen haben sich etwas länger gezogen, weil ich sie neben meinem Studium in Kassel eingespielt habe”, erklärt Tim Lehnert. Im Studio im Landkreis Greiz wurden die Titel schließlich abgemischt und gemastert.
Ebenso vielfältig wie die Band-Projekte des Soziologie-Studenten
gestaltet sich auch die Musik auf dem Album. “Ich würde den Stil ganz
grob als Pop bezeichnen”, sagt der 27-Jährige, “Pop mit vielen
Versatzstücken anderer Genres. Da ich viel mit Percussions mache, spielt
etwa afrikanische Musik eine große Rolle. Aber auch Jazz.” So
vielseitig wie möglich habe er sich präsentieren wollen.
Auf der Platte übernahm Lehnert
daher neben seinen ursprünglichen Instrumenten, Schlagzeug und
Percussion, auch den E-Bass, das Klavier und den Gesang. Unterstützt
wurde er wieder von einigen Gastmusikern, darunter dem Daßlitzer
Gitarristen Ralf Dietsch. “Ich
kenne Ralf seit einigen Jahren, wir haben zusammen bei der Geraer Band
Blind Dogs gespielt”, berichtet der Zwickauer weiter. Schon vorher sei Lehnert bei Dietsch in die musikalische Ausbildung gegangen, wie der Gitarrist ergänzt. “Tim hatte bei mir Bass-Unterricht”, so Dietsch.
Die erneute Zusammenarbeit Ralf Dietsch spielte bereits für das erste Lehnert-Album
“Time 2 Go” die Gitarre ein hat der Daßlitzer in guter Erinnerung.
“Ich hatte bei den Gitarren-Parts relativ freie Hand. Über ein
Internet-Portal hat mir Tim sein Rohmaterial zukommen lassen und ich
habe einfach dazu gespielt.” Das Ergebnis habe Dietsch allerdings noch nicht zu Ohren bekommen, er ist daher sehr gespannt auf die Platte.
Diese habe im Vergleich zur ersten CD einen qualitativen Sprung gemacht, erklärt Tim Lehnert. “Das spiegelt sich auch im Albumtitel, der soviel heißt, wie drei Stufen geklettert.” Neben Dietsch holte er sich weitere Gastmusiker wie Kay Klesse am Saxophon, Richard Heacock, der Streich-Arrangements einspielte, und den Kongolesen Georges Bisalu Mozebo mit ins Boot. Mit ihm spielte er den Song “Bolingo”
ein, der textlich ein Zwiegespräch zwischen einem betrübten Europäer
und einem lebensfrohen Afrikaner darstellt. “Dazu hat mich das triste Kassel mit seinen tristen Menschen inspiriert”, so Lehnert.
Marcel Hilbert
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12.02.11
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OTZ